Seit 09.09.2014 für alle microsoftbetriebenen Geräte erhältlich: Die Demo von FIFA 15 |
Wie es sich für eine Demo-Version gehört, handelt es sich natürlich um eine enorm abgespeckte Variante des Hauptspiels, die natürlich nur dazu dient, potentielle Käufer mit dem Programm anzufixen. „Du willst mehr davon? Dann her mit der Knete und du bekommst mehr.“
Bei mir war das nicht notwendig, hatte ich die neue Version doch bereits vorbestellt. Allerdings nicht, weil ich mir ein FIFA 14 mit besseren Torhütern sehnlichst wünsche – da find‘ ich sogar die RTL-Fußballübertragungen angenehmer. Der Grund dafür war jener, mit meinem Lieblingsverein zu spielen, der dieses Jahr erstmals im Spiel enthalten sein wird. Aber dafür (je nach Anbieter und Version) 40,00 € bis 70,00 € zu berappen ist sinnvoll? Naja, zumindest nicht weniger als für einen Patch. Die gängige EA-Sports-Praxis funktioniert leider und wird es auch in diesem Jahr. Doch ist FIFA 15 wirklich nur ein FIFA 14-Patch?
Für die Xbox One und die PS4 wahrscheinlich schon, da hier bereits FIFA 14 mit der neuen Engine ausgestattet wurde. Ich beschränke mich aber ausschließlich über die PC-Version. Und hier hat mich die Ausgabe vom letzten Jahr enorm enttäuscht. Doch bevor ich mich wieder in Wut- und Tränenausbrüchen vergesse: Kommen wir zur Demo!
Nach der obligatorischen Sprachauswahl (bei der ich mich wieder frage, wie notwendig das ist, wenn man es schon im Einstellungslauncher festlegte, mich dann aber daran erinnere, dass es ja eine Konsolenportierung ist und ) geht’s direkt und ohne jede Umschweife ins Spiel: Liverpool gegen Manchester City!
Und hier der erste Schock: Geruckel. Framerateeinbrüche beim Überblenden des Logos, leichtere beim Einmarsch der Mannschaften und komplette Stabilisierung nach einigen Sekunden. Das war dann doch unerwartet. Klar: neue Engine, höhere Anforderungen, sieht ja auch schick aus und so. Trotzdem: ein handelsüblicher Durchschnittsrechner schlägt eine PS4/Xbox One locker. Wodurch sich zum einen die Frage ergibt, wie das sein kann, zum anderen aber auch die Hoffnung weckt, dass es sich einfach um Portierungsprobleme handelt, die in der finalen Version nicht mehr vorhanden sind. Vielleicht liegt‘s aber auch nur an meiner speziellen Rechnerkonfiguration.
Darf natürlich nicht fehlen: irgendein Argentinier |
Das Spiel selbst gestaltet sich angenehm und macht Spaß. Tempodribblings und schnelle Richtungswechsel lassen Gegner ins Leere laufen, man muss sich also nicht mehr die Finger verknoten oder Tricks auswendig lernen, um mal einen Gegenspieler aussteigen zu lassen. Falls er doch mal rankommt, erlebt der Spieler ein viel angenehmeres und realistischeres Zweikampfverhalten als im Vorgänger. Marco Reus springt auch mal von sich aus über die zu spät kommenden Beine des Grätschenden und bleibt am Ball. Selbst das Ziehen am Trikot ist jetzt erkennbar (auch wenn es eigentlich eher wie ein Glitch aussieht, aber man weiß, was gemeint ist) und lässt das ganze Geschehen körperlicher, intensiver wirken.
Und die Torhüter? Das wohl am intensivsten angekündigte Feature ist: Insgesamt gelungen.
Tatsächlich ist zwar so ziemlich jeder Keeper, gegen den ich in der Demo gespielt habe, mit unfassbaren Reflexen ausgestattet und bringt Traumparaden am Fließband auf den Rasen ohne eine wahrnehmbare Reaktionszeit zu haben. Doch in anderen Situationen laufe ich allein auf den Keeper zu, lass ihn aussteigen oder tunnel‘ ihn, so wie es jeder Stürmer machen würde, und drehe zum Jubel ab. Die Torleute sind unberechenbarer geworden. Mal fischt er einen unmöglichen Ball noch raus, weil er die richtige Ecke errät, manchmal verspekuliert er sich aber und die Kugel schlägt ein. Das macht Spaß und man fühlt sich tatsächlich wie in einer TV-Übertragung.
Die Keeper haben einige Neuerungen zu bieten - die größtenteils Spaß machen |
Ebenfalls hat man es geschafft, den Zuschauern endlich etwas Individualität zu geben. Pappfiguren gehören der Vergangenheit an. Und auch die Soundkulisse macht einiges her – leider ist diese Verbesserung nur für die englische Premier League vorgenommen worden, der Rest der Welt muss größtenteils mit den bisherigen Fangesängen leben. Was allerdings immer noch gut ist. Dafür knallt’s in England so richtig. Absolute Stimmung im komplett nachgebauten Stadion. Wahnsinn! Käme sowas in Form eines kostenpflichtigen DLC für die Bundesliga: würd‘ ich zuschlagen.
Briten dürften dieses Jahr besonders viel Spaß haben |
Hiervon abgesehen macht das Spiel einen hervorragenden Eindruck und ist weit davon entfernt, einfach nur ein Update zu FIFA 14 zu sein. Grafik, Autenthizität, das Gefühl, Fußball zu spielen - all das macht einen ordentlichen Satz nach vorn und ist wirklich eine Weiterentwicklung. Wenn die technischen Probleme bis zum 25.09. abgestellt sind, erwartet PC-Zocker dieses Jahr tatsächlich mal wieder ein Fußballfest statt einem Glas schalem Bier von letzter Nacht. Ich persönlich freue mich dieses Jahr wieder richtig auf FIFA und kann’s kaum erwarten, mit meinem Club in die Saison zu starten. Bis dahin wird sicher noch das eine oder andere Demo-Match gezockt!
Eurer hinsterbender ;)
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