Jedes Mal wenn die typische Intromusik von Battlefield über den Kopfhörer schallt, stellen sich einem die Nackenhaare auf. Die Musik verspricht einem unglaubliche Schlachten, grandioses Teamplay und WTF-Momente am laufenden Band.
Man spielt Battlefield nicht, weil es gut aussieht (denn das tut es verdammt noch mal), auch nicht, weil man mit Panzern die Heide umpflügen kann, sondern einzig und allein aus dem Grund, dass man alles als Team erreichen kann. Kein anderes Spiel legt meiner Meinung nach so viel Wert auf Teamplay und gibt einem bei Gelingen so großartiges Feedback.
2013: in Battlefield 3 tut sich nicht mehr allzu viel – klar denn Battlefield 4 steht vor der Tür! Nach 2 Jahren bringt EA seinen nächsten Hammertitel und präsentiert Battlefield 4. Natürlich sind alle Erwartungen enorm hoch denn DICE verkauft es als eine komplette Neuheit und auch das selbstverständlich wieder mit Premium, was nichts anderes heißt als das man doppelt so viel Geld ausgibt und damit dann früher Zugang zu allen DLCs und anderem freischaltbaren Zeug hat. Nach der Installation des Spiels fällt eine Tatsache gleich ins Auge: Das Spiel ist wesentlich nüchterner, dreckiger geworden. Wo Battlefield 3 noch mit einem leichten Blaustich schön und teilweise idyllisch aussah, protzt BF4 mit dunklen Farbtönen und vermittelt gleich in den ersten Sekunden, dass es ein erwachseneres Spiel sein möchte. Was macht man als Allererstes, wenn ein neues Battlefield auf dem Rechner installiert wurde? Richtig als Fachmann lässt man sich erst von der Kampagne flashen, um dann im Multiplayer in aller Ruhe alles umbringen zu können. In der Kampagne von BF4 - das die Story extrem dünn ist weiß ich auch - sah man schon die Wucht der neuen FrostBite-Engine. Die Beleuchtung, Weitsicht und Details suchen wirklich noch bis heute ihresgleichen in dem Genre. Nach den 6 Stunden für den Singleplayer ging es dann für mich in den Multiplayer und da fiel mir als erstes auf – auch der sieht bei guten Frames immernoch richtig schick aus! Das heißt, dass es einen guten Sprung von BF3 zu BF4 gab, denn wollte man in BF3 ruckelfei und glatt spielen musste man auf die HighEnd Grafik verzichten.
(Bevor Pappnasen pöbeln: Ich hab beide Spiele mit dem gleichen System gespielt!)
Die ersten Mutiplayer Runden in unserem Rush-Modus waren aber ziemlich ernüchternd, denn aus irgendeinem Grund konnte DICE keine vernünftigen Bombspots mehr setzen. Vor allem Micha und ich bekamen das zu spüren, weil wir seit Battlefield Bad Company 2 in jedem Teil und jedem DLC alles gesprengt haben was nicht bei 3 auf dem Baum war. Dementsprechend verloren wir recht schnell die Lust am Spiel und tingelten ein wenig in anderen Modi herum. So lernten wir den GS-Clan kennen, für den ich mittlerweile spiele, denn die Jungs betreiben einen Domination-Server der an die alten Zeiten von „Ziba Tower“ etc. erinnert. Hardcore, schnelles Gameplay und außerordentlich gute Schützen.
Einen kurzen Lichtblick gab es dann wirklich erst mit dem zweiten DLC Second Assault, welches die alten Vanilla Maps aus BF3 aufgefrischt wieder zurück ins Spiel brachte. Meiner Meinung nach waren die Maps bis auf „Operation Metro“ ein Reinfall, da die anderen Karten gute Conquest-Maps waren und ich Close-Quarter-Fights favorisiere. Also blieb uns nichts weiter übrig als weiterhin nur ab und zu auf Maps wie „Zavod“ Rush zu spielen und ansonsten Flaggen einzunehmen. Die weiteren DLCs lassen sich ziemlich gut mit wenigen Worten zusammenfassen:
China Rising: RIIIIIIIIESIGE Areale! Als Kurzbeschreibung eigentlich ausreichend. Das Highlight hier, „Silk Road“, mit der Mischung aus Wüste, Militärcamp und dezenten Hügeln, spiele ich sehr gerne, wenn es mal Conquest sein soll denn man hat auch als Infanterist mit dem Moped eine Chance zu überleben.
Naval Strike: Wunderschönes Insel-DLC mit vielen Wasserstraßen und auch neuen Ideen wie einer antiken Kanone und Hovercrafts. Leider auch mit dem verstärkten Fokus auf Conquest oder dem neuen Modus Carrier Assault. Der wiederum war relativ spannend, denn diesen Modus gab es schon so ähnlich in BF 2142. Leider konnte das DLC nicht lang genug fesseln, da bald schon das nächste DLC zum Download bereit stand.
Dragons Teeth: Lustige fernöstliche Karten mit viel zu vielen Camper-Positionen und auch im Rush so unbalanced, dass man nur noch mit dem neu eingefügten Ballistischen Schild voran kam. Und ganz ehrlich, ich spiele nicht Battlefield um mich wie bei „Asterix und Obelix“ wie die Römer in Schildkrötenformation über das Schlachtfeld zu bewegen.
Nun stellt sich einem die eine Frage, wenn man so einen Artikel schreibt:
„Spiele ich Battlefield 4 gern und würde ich es mir jederzeit wieder zulegen“?
Teilweise! Richtig spielbar ist das Ganze rein technisch erst seit dem großen Herbstpatch 2014. Der Netcode ist ungefähr auf einem Niveau mit fertigen Spielen, die nicht ein Jahr zu früh released werden, die Visiere der Waffen haben kein Eigenleben mehr, wenn man mit ihnen schießt, die Community hat sich an das Spiel gewöhnt und die schlimmsten Zeiten mit Noobtubes etc. sind größtenteils vorbei.
Nun muss sich jeder selbst überlegen, ob er das geforderte Geld für Spiele wie Hardline ausgeben will. Ehrlich gesagt hat mir das fast ein Jahr lang unfertige Battlefield 4 so sehr die Lust an neuen Ausgaben verdorben, dass ich bei dem neuen Räuber-und-Gendarm erst ein mal nicht mit von der Partie sein werde. Denn knapp 100,00 € für das Hauptspiel inklusive Premium ist mir doch ein wenig viel dafür, dass ich mich darüber aufrege wie kaputt das Spiel ist. Vielleicht kaufe ich es mir ein halbes Jahr später für knapp die Hälfte des Geldes über einen Internet-Händler. Dann sind schon die kleinen Hype-Boys weg und man kann dem Spiel eine Chance für eine vertretbare Summe geben.
Meine Empfehlung für alle die bisher nur von Battlefield gehört haben:
Kauft euch Battlefield 3, wenn ihr schnelles und actionreiches Gameplay wollt; Gameplay in dem 4 Leute einen ganzen Server dominieren können und Rush noch richtig großen Spaß macht.
Kauft euch Battlefield 4 wenn ihr Grafikfetischisten seid, Conquest genau euer Fachgebiet ist und ihr von Einstürzenden Wolkenkratzern oder brechenden Staudämmen nicht genug haben könnt.
Vor allem kauft euch die Reihe, denn in Battlefield kann man noch ganz selbst entscheiden, wie schwierig das Spiel sein soll. Alles lässt sich für den Server einstellen und das ist in Zeiten, in denen Computerspiele immer einfacher werden, um eine immer breitere Masse anzusprechen, eine reine Wohltat.
In diesem Sinne: Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!
TheMummPitz | Marcus
Freitag, 28. November 2014
Freitag, 21. November 2014
Assassin's Creed - Unity: Enttäuschendes Bugmoster oder gelungene Fortsetzung? (PC-Version)
Die Vorfreude war groß. Nicht nur bei mir, auch bei den Jungs. Die Eindrücke aus Videos und sämtlichen anderen Material, das veröffentlicht wurde, war hervorragend. Und dann noch das: Assassin's Creed zusammen zocken? Im Koop? Super!
Und das Ergebnis?
Nun, nach dem Auspacken meiner Edition stellte ich mich erstmal auf eine lange Installation ein. Ganze 5 (!!!) DVDs lagen in der Packung. Nachvollziehbar bei einer 50GB-Installation. Im Nachhinein hätte ich aber lieber den Code eingegeben und den Download wagen sollen. Doch sei's drum.
Der Start des Spiels konnte wortwörtlicher gar nicht verstanden werden. Ohne die Möglichkeit, vorher Optionen zu ändern oder sonstwas für Einstellungen vorzunehmen, wird man quasi instant ins Spiel geworfen und entdeckt die Pracht von Assassin's Creed: Unity - noch nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, man will einen langsam an die neue Engine heranführen - freilich nicht, was die Hardwareanforderungen angeht, wohl aber den optischen Eindruck.
Nach der Einführung im (angemessen) finsteren (daher auch noch nicht so prachtvoll anmutenden) Mittelalter findet sich der Spieler wenig später im Paris der 1770er wieder. und spätestens jetzt ist man in der neuen Grafikgeneration angekommen.
Die allerdings nicht ganz die Erwartungen und Versprechungen erfüllt. Doch das Spiel sieht dennoch großartig aus - jedenfalls für denjenigen, der das Spiel ruckelfrei auf mehr als niedrigsten Details spielen kann. Denn (programmier-)technisch ist die Engine eine Katastrophe. Zwar hielten sich meine Performanceprobleme in Grenzen und besserten sich merklich nach Patches. Doch auf den durchaus auch potenten und eigentlich ausreichenden Rechnern meiner Koop-Partner geht es nicht ohne Ruckeln. Ein Unding!
Und auch einer der Gründe, aus dem das (durchaus spaßige) Koop-Spiel bisher kaum begeistern kann. Denn durch das schleppende Spiel am einen Rechner treten nicht selten Synchronisationsprobleme bei beiden Spielern auf. Meine Erfahrung: Gemeinsam in unmittelbarer Nähe kämpfen: Nicht schön! Und das obwohl die ganze Angelegenheit eigentlich prima gedacht ist. So kann ich auf Einladung direkt in kochjunkies Paris springen und mit ihm auch außerhalb von Missionen durch die Stadt tingeln. Ein weiteres Problem ist die völlig unfähige Uplay-Plattform, die zum Zocken von Unity notwendig ist. Was eigentlich dafür sorgen sollte, dass gemeinsames Spielen problemlos funktioniert sorgt durch ständige Verbindungsabbrüche und ungenaue Synchronisation für höchstens die Hälfte des möglichen Koop-Spielspaßes. Immerhin: Die bisherigen Patches greifen stückchenweise und weitere werden hier sicher noch viel bewegen.
Das ist allerdings auch notwendig.
Denn um alle Facetten des Spiels nutzen zu können ist man auf weitere Ubisoft-Anwendungen angewiesen, welche ebenfalls schlecht bis gar nicht mit dem Spiel kommunizieren: Die Companion-App und das webbasierte AC: Initiates. Denn über die kann man weitere (nicht nur) kosmetische Dinge in Unity freispielen. Diese Dienste sind zwar kostenlos und machen auch gewissen Spaß, doch der Zwang, diese zu nutzen, obwohl man ein komplettes Spiele erworben hat, stößt vielen unangenehm auf. Zumal es auch hier heißt: Alles synchronisiert sich mit dem eigenen Uplay-Account. Und das scheint sogar intern lächerlich schlecht zu funktionieren. Über die App freigespielte Truhen kann ich im Spiel zum Teil nicht einlösen, weil Anwendung A nicht weiß, dass Anwendung B dasunddas gemacht hat. Wie beim Wassereimerweiterreichen zum Feuerlöschen und der Typ in der Mitte renkt sich wegen einem Glitch den Arm aus, der dann plötzlich in der Brust steckt - und denn Mann nach vorn kippen lässt. Haus brennt ab. Grässlich! Und hoffentlich behoben, bevor ich mich für ne Weile satt gespielt habe.
Apropos Truhen: Alter! Die Map von Unity ist riesig! Wirklich! Und dazu noch so ungemein vollgestopft mit Nebenmissionen und hunderten Collectables, dass einen schwindelig wird. Und das meine ich durchaus nicht im positiven Sinn. Diese unglaubliche Flut an Dingen zum sammeln, öffnen und töten mutet an wie ein künstlich ausgebauter Lückenfüller. Natürlich kann ich mich 80 Stunden damit beschäftigen, jede Truhe öffnen zu wollen und das Spiel daher als wahnsinnig umfangreich anzupreisen. Doch das ist nicht Sinn der Sache. Und Programmier- oder Designarbeit steckt keine dahinter.
Doch abseits dessen - und das sei an dieser Stelle klargestellt - gibt es dennoch nicht wenig zu entdecken und zu erfahren. Es gibt neben der Hauptstory sehr viele weitere "Pariser Geschichten", Nebenmissionen, die teilweise in mehrere Missionen aufgeteilt ihre eigene kleine Geschichte erzählen. Spitze! Auch die Idee mit den "mysteriösen Mordfällen" gefällt mir sehr gut. Wir kommen an einen Tatort und nutzen unsere Assassinenfähigkeiten, um Hinweise zu finden, sprechen mit Menschen und erleben wiederum kleine Geschichten.
So was sind Inhalte, die ich sehen will!
Die Hauptkampagne selbst ist - wie gewohnt - grundsolide und angemessen packend erzählt, nutzt die französische Revolution aber weitestgehend als historischen Hintergrund und für meine Begriffe ein bisschen zu selten als Bestandteil der erzählten Geschichte. Kritisch ist das aber nicht zu werten.
Ein bisschen mehr als in den bisherigen Teilen verwischt diesmal aber die Schwarz-Weiß-Malerei der lieben, netten Assassinenfreunde von Nebenan und widerlich bösen Templerkötern zu einem Grau, welches in AC: Rogue (Ab Frühjahr für PC) sicher noch grauer wird. Das hat mir allerdings in AC3 sogar noch ein wenig besser gefallen. Hier bin ich auf die zukünftige Entwicklung gespannt.
Das trifft auch auf's Gameplay an sich zu. Während ich beim teilweise veränderten Klettersystem konstatiere: "Ja, ist okay. Hätte man auch wie vorher lassen können" (zumal die urgeigenen Kinderkrankheiten immernoch da sind), stellt das Kampfsystem eine vermeintlich größere Änderung dar, das auf einer Art Schwierigkeitsstufen basiert. Je weiter ich im Spiel vorankomme, desto mehr Stadtteile besuche ich und jeder hat einen eigenen Schwierigkeitsgrad mit entsprechenden Gegnern. Die Ausrüstung spielt also wieder eine Rolle. Und der Kampf selber? Die Konter wurden deutlich entmachtet, das Timing wesentlich wichtiger und die Anzahl verschiedener Gegnertypen erhöht. Es gibt jetzt mehr als drei. All das ist aber auch nicht wahnsinnig neu sondern spielt sich im Prinzip wie in AC2. Das ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Hat man den Dreh raus, ist man auch in Unity eine absolute Nahkampfwucht. Der Schwierigkeitsgrad in den Kämpfen wird allenfalls über die Anzahl der Gegner angehoben - und über die simple Wegnahme von Fähigkeiten. Lustig zum Beispiel: Die Ankündigung, dass man jetzt wesentlich anfälliger für Schüsse ist, fußt eigentlich nur darauf, dass man keine "menschlichen Schilde" mehr nutzen kann. Drei Leute ziehen gleichzeitig ne Knarre? Undenkbar! Aber als Mitglied der Assassinen wollen wir uns natürlich auch ein wenig mächtig fühlen. So gesehen finde ich das Kampfsystem gut und ausgewogen.
Abgesehen davon geht Assassin's Creed: Unity einen angenehmen Schritt in Richtung Individualisierung. Und das nicht nur optisch. Man sollte sich schon überlegen, welches Teil man zu was trägt. Leider sind auch hier für die komplette Auswahl und Vervollständigung der Sets Apps und die Teilnahme an Club-Wettstreits notwendig. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass Letzteres im Moment nicht mal verfügbar ist, ist es für mich persönlich ein Unart, in einem Singleplayerspiel auf dieses Onlinefeature angewiesen zu sein, um meine Wunschausrüstung zusammenzustellen.
Insgesamt ist Unity trotz der Startschwierigkeiten und einzelner Schwächen ein tolles Spiel, das wohl jeder ein bisschen anderes empfindet - je nachdem, worauf er Wert legt. Wer allerdings große spielerische Neuerungen erwartet und dann nach dem Kauf enttäuscht ist, darf sich gern einen Zettel mit "Trottel" auf die Stirn kleben. Es ist immer noch Assassin's Creed. Wer darauf keine Lust mehr hat, sollte sich vielleicht den 487sten CoD-Teil kaufen ;)
Euer hinsterbender
Und das Ergebnis?
Arno Doriant, Held des Spiels (Quelle: Gamestar) |
Nun, nach dem Auspacken meiner Edition stellte ich mich erstmal auf eine lange Installation ein. Ganze 5 (!!!) DVDs lagen in der Packung. Nachvollziehbar bei einer 50GB-Installation. Im Nachhinein hätte ich aber lieber den Code eingegeben und den Download wagen sollen. Doch sei's drum.
Grafisch ist AC: Unity ganz groß. Doch das hat seinen Preis (Quelle: PCGames) |
Nach der Einführung im (angemessen) finsteren (daher auch noch nicht so prachtvoll anmutenden) Mittelalter findet sich der Spieler wenig später im Paris der 1770er wieder. und spätestens jetzt ist man in der neuen Grafikgeneration angekommen.
Die allerdings nicht ganz die Erwartungen und Versprechungen erfüllt. Doch das Spiel sieht dennoch großartig aus - jedenfalls für denjenigen, der das Spiel ruckelfrei auf mehr als niedrigsten Details spielen kann. Denn (programmier-)technisch ist die Engine eine Katastrophe. Zwar hielten sich meine Performanceprobleme in Grenzen und besserten sich merklich nach Patches. Doch auf den durchaus auch potenten und eigentlich ausreichenden Rechnern meiner Koop-Partner geht es nicht ohne Ruckeln. Ein Unding!
Und auch einer der Gründe, aus dem das (durchaus spaßige) Koop-Spiel bisher kaum begeistern kann. Denn durch das schleppende Spiel am einen Rechner treten nicht selten Synchronisationsprobleme bei beiden Spielern auf. Meine Erfahrung: Gemeinsam in unmittelbarer Nähe kämpfen: Nicht schön! Und das obwohl die ganze Angelegenheit eigentlich prima gedacht ist. So kann ich auf Einladung direkt in kochjunkies Paris springen und mit ihm auch außerhalb von Missionen durch die Stadt tingeln. Ein weiteres Problem ist die völlig unfähige Uplay-Plattform, die zum Zocken von Unity notwendig ist. Was eigentlich dafür sorgen sollte, dass gemeinsames Spielen problemlos funktioniert sorgt durch ständige Verbindungsabbrüche und ungenaue Synchronisation für höchstens die Hälfte des möglichen Koop-Spielspaßes. Immerhin: Die bisherigen Patches greifen stückchenweise und weitere werden hier sicher noch viel bewegen.
Das ist allerdings auch notwendig.
Denn um alle Facetten des Spiels nutzen zu können ist man auf weitere Ubisoft-Anwendungen angewiesen, welche ebenfalls schlecht bis gar nicht mit dem Spiel kommunizieren: Die Companion-App und das webbasierte AC: Initiates. Denn über die kann man weitere (nicht nur) kosmetische Dinge in Unity freispielen. Diese Dienste sind zwar kostenlos und machen auch gewissen Spaß, doch der Zwang, diese zu nutzen, obwohl man ein komplettes Spiele erworben hat, stößt vielen unangenehm auf. Zumal es auch hier heißt: Alles synchronisiert sich mit dem eigenen Uplay-Account. Und das scheint sogar intern lächerlich schlecht zu funktionieren. Über die App freigespielte Truhen kann ich im Spiel zum Teil nicht einlösen, weil Anwendung A nicht weiß, dass Anwendung B dasunddas gemacht hat. Wie beim Wassereimerweiterreichen zum Feuerlöschen und der Typ in der Mitte renkt sich wegen einem Glitch den Arm aus, der dann plötzlich in der Brust steckt - und denn Mann nach vorn kippen lässt. Haus brennt ab. Grässlich! Und hoffentlich behoben, bevor ich mich für ne Weile satt gespielt habe.
Apropos Truhen: Alter! Die Map von Unity ist riesig! Wirklich! Und dazu noch so ungemein vollgestopft mit Nebenmissionen und hunderten Collectables, dass einen schwindelig wird. Und das meine ich durchaus nicht im positiven Sinn. Diese unglaubliche Flut an Dingen zum sammeln, öffnen und töten mutet an wie ein künstlich ausgebauter Lückenfüller. Natürlich kann ich mich 80 Stunden damit beschäftigen, jede Truhe öffnen zu wollen und das Spiel daher als wahnsinnig umfangreich anzupreisen. Doch das ist nicht Sinn der Sache. Und Programmier- oder Designarbeit steckt keine dahinter.
Doch abseits dessen - und das sei an dieser Stelle klargestellt - gibt es dennoch nicht wenig zu entdecken und zu erfahren. Es gibt neben der Hauptstory sehr viele weitere "Pariser Geschichten", Nebenmissionen, die teilweise in mehrere Missionen aufgeteilt ihre eigene kleine Geschichte erzählen. Spitze! Auch die Idee mit den "mysteriösen Mordfällen" gefällt mir sehr gut. Wir kommen an einen Tatort und nutzen unsere Assassinenfähigkeiten, um Hinweise zu finden, sprechen mit Menschen und erleben wiederum kleine Geschichten.
So was sind Inhalte, die ich sehen will!
Frisch von der Maniküre: Arnos Geliebte Elise (Quelle: Ubisoft) |
Ein bisschen mehr als in den bisherigen Teilen verwischt diesmal aber die Schwarz-Weiß-Malerei der lieben, netten Assassinenfreunde von Nebenan und widerlich bösen Templerkötern zu einem Grau, welches in AC: Rogue (Ab Frühjahr für PC) sicher noch grauer wird. Das hat mir allerdings in AC3 sogar noch ein wenig besser gefallen. Hier bin ich auf die zukünftige Entwicklung gespannt.
Das trifft auch auf's Gameplay an sich zu. Während ich beim teilweise veränderten Klettersystem konstatiere: "Ja, ist okay. Hätte man auch wie vorher lassen können" (zumal die urgeigenen Kinderkrankheiten immernoch da sind), stellt das Kampfsystem eine vermeintlich größere Änderung dar, das auf einer Art Schwierigkeitsstufen basiert. Je weiter ich im Spiel vorankomme, desto mehr Stadtteile besuche ich und jeder hat einen eigenen Schwierigkeitsgrad mit entsprechenden Gegnern. Die Ausrüstung spielt also wieder eine Rolle. Und der Kampf selber? Die Konter wurden deutlich entmachtet, das Timing wesentlich wichtiger und die Anzahl verschiedener Gegnertypen erhöht. Es gibt jetzt mehr als drei. All das ist aber auch nicht wahnsinnig neu sondern spielt sich im Prinzip wie in AC2. Das ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Hat man den Dreh raus, ist man auch in Unity eine absolute Nahkampfwucht. Der Schwierigkeitsgrad in den Kämpfen wird allenfalls über die Anzahl der Gegner angehoben - und über die simple Wegnahme von Fähigkeiten. Lustig zum Beispiel: Die Ankündigung, dass man jetzt wesentlich anfälliger für Schüsse ist, fußt eigentlich nur darauf, dass man keine "menschlichen Schilde" mehr nutzen kann. Drei Leute ziehen gleichzeitig ne Knarre? Undenkbar! Aber als Mitglied der Assassinen wollen wir uns natürlich auch ein wenig mächtig fühlen. So gesehen finde ich das Kampfsystem gut und ausgewogen.
Heute lieber etwas wärmer anziehen. Doch mit welchen Werten? (Quelle: playstationlifestyle.net) |
Insgesamt ist Unity trotz der Startschwierigkeiten und einzelner Schwächen ein tolles Spiel, das wohl jeder ein bisschen anderes empfindet - je nachdem, worauf er Wert legt. Wer allerdings große spielerische Neuerungen erwartet und dann nach dem Kauf enttäuscht ist, darf sich gern einen Zettel mit "Trottel" auf die Stirn kleben. Es ist immer noch Assassin's Creed. Wer darauf keine Lust mehr hat, sollte sich vielleicht den 487sten CoD-Teil kaufen ;)
Euer hinsterbender
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